Nach dem gemeinsamen Abstieg aus der Kreisliga in der Vorsaison war es das Derby, auf das viele hingefiebert hatten. In den letzten beiden Duellen trennten sich die Teams jeweils unentschieden, diesmal wollten beide unbedingt den „Dreier“ holen. Die Voraussetzungen waren perfekt: Strahlender Sonnenschein, ein hervorragend präparierter Platz, zahlreiche Zuschauer aus beiden Lagern – und rund um den Sportplatz viele fleißige Helfer, die für Bewirtung, Organisation und Stimmung sorgten. Ein großes Dankeschön an alle, die auch dieses Derby wieder zu einem besonderen Ereignis machten!
Die Gastgeber in Gelb erwischten den besseren Start. Schon in den ersten Minuten brannte es mehrfach im Strafraum des SV Weichendorf. Nach einem Eckball musste Keeper Beck mit einer starken Parade erneut klären, ehe ein Freistoß von Globisch aus knapp 25 Metern hauchdünn am Tor vorbeistrich. Merkendorf setzte die Gäste früh unter Druck, erarbeitete sich viel Ballbesitz und ließ die Weichendorfer kaum zur Entfaltung kommen. In der 13. Minute dann der verdiente Lohn: Ojica setzte sich auf der linken Seite durch, zog in den Strafraum und traf mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck – 1:0 für den SVM, der Jubel war riesig. Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf für die Gäste. Weichendorf verlagerte das Spielgeschehen nun weiter nach vorne, blieb aber fast ausschließlich über Standardsituationen gefährlich. Mehrfach segelten Freistöße und Ecken gefährlich in den Strafraum, doch SVM-Keeper Krapp war zur Stelle und klärte mit der Faust. Nach rund 30 Minuten war die Partie ausgeglichener. Weichendorf suchte immer wieder den Abschluss, fand aber gegen die stabile Abwehrreihe der Merkendorfer kaum ein Durchkommen. Die besten Chancen auf das nächste Tor hatten erneut die Gastgeber: Khalil setzte einen Heber knapp über das Tor, und kurz vor der Pause scheiterte Ojica am Außennetz. So ging es mit einer verdienten, aber knappen 1:0-Führung für den SVM in die Kabinen.
Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, legte Merkendorf nach – und wie! Khalil, der im Mittelfeld mit seiner Technik immer wieder Akzente setzte, ließ gleich mehrere Gegenspieler stehen, spielte einen Doppelpass mit Linke K. und vollendete eiskalt zum 2:0 (48.). Ein Treffer, der den SVM endgültig auf die Siegerstraße brachte. Doch die Gäste gaben sich nicht auf. Vor allem der Ex-Merkendorfer Safrath tauchte immer wieder gefährlich im Strafraum auf, scheiterte aber zweimal per Kopfball an Krapp. Kurz darauf hatte Sönning die große Gelegenheit zum Anschlusstreffer, doch auch er scheiterte am Merkendorfer Keeper. Die Partie wurde nun hektischer, es häuften sich kleine Fouls im Mittelfeld, dazu kamen gleich drei Zeitstrafen (zwei für Merkendorf, eine für Weichendorf). Schiedsrichter Kestel, der viel Übersicht bewies, hatte in dieser Phase alle Hände voll zu tun. Weichendorf drängte weiter, scheiterte jedoch entweder an der vielbeinigen Abwehr oder an Krapp. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr verlagerte sich der Fokus weg vom reinen Fußball. Emotionen, Nickligkeiten und Diskussionen bestimmten nun das Geschehen. Der SVM verteidigte leidenschaftlich, während die Gäste ihre letzte Durchschlagskraft vermissen ließen. Selbst beste Chancen – wie der Abschluss von Vater aus 16 Metern – blieben ungenutzt. Als Schiedsrichter Kestel schließlich abpfiff, war der Jubel im Merkendorfer Lager groß: Ein verdienter Derby-Sieg, der hart erkämpft war, aber auch durch Effizienz und Kaltschnäuzigkeit geprägt.
Fazit:
Der SV Merkendorf gewann das Derby mit 2:0, weil man in beiden Halbzeiten wacher, zielstrebiger und in den entscheidenden Momenten konsequenter war. Weichendorf zeigte vor allem in Hälfte zwei eine gute Leistung, ließ jedoch zu viele klare Torchancen liegen. Mit diesem Sieg bleibt die Mannschaft von Coach Grasser weiter ohne Punktverlust an der Tabellenspitze und baut den Vorsprung auf Weichendorf auf fünf Punkte aus. Nächste Woche wartet an der Merkendorfer Kerwa das nächste Spitzenspiel: Der SVM empfängt den direkten Verfolger SG Lichteneiche/Gundelsheim – ein weiteres Highlight in dieser noch jungen Saison.
FORZA SVM!