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39. Bergtour

Hotel Markus, St. Jakob im Ahrntal

Am Mittwoch nach der Merkendorfer Kerwa war es wieder so weit:

48 Bergfreunde, davon etliche „neue“ auch aus den umliegenden Ortschaften, mit Unterstützung von 2. Bürgermeister Jürgen Reinwald, starteten mit dem Bus in Richtung Süden in ihren geliebten Wanderurlaub nach Südtirol. St. Jakob im Ahrntal war das Ziel.

Beim Frühstück am Irschenberg stärkten wir uns mit Kaffee und Kuchen sowie Brezen und Bier. Dann ging es weiter, vorbei an Kufstein und Innsbruck über den Brenner.

Nach Bruneck und Sand in Taufers erreichten wir wenig später unsere Unterkunft, das auf ca. 1150m gelegene ***Hotel Markus in St. Jakob.

Nach einem sehr guten Frühstück am nächsten Tag ging es bei bestem Wetter los:

Beginnend am Talschluß in Kasern führte der Rundwanderweg durch das Windtal zur Lenkjöchelhütte, weiter zur Rötalm und über den Bergwerkslehrpfad zurück nach Kasern (6 Stunden).

Zur Wollbachalm (1628 m) und weiter zur Hollenzalm waren ebenfalls Gruppen unterwegs. Die Jausenstation "Wollbachalm" befindet sich in wunderschöner Lage (1600 m) und ist ein beliebtes Ausflugsziel und Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen.
Die Hollenzalm befindet sich auf 1.831 m und gehört zu den Zillertaler Alpen und dem Alpenhauptkamm.
Zwei gemütliche „Eingehtouren“ von jeweils ca. 3 Stunden.

Während eine weitere Gruppe im Tal auf dem Leonardiweg unterwegs war, stieg eine kleine Gruppe zur Birnlückenhütte auf. Die Birnlückenhütte (2441 m), liegt südwestlich des österreichisch-italienischen Grenzpasses Birnlücke auf der italienischen Seite. Sie befindet sich im Gebiet des Naturparks Rieserferner-Ahrn. Da sie nur über sehr steile und schmale Wege zu erreichen ist, wird sie mit Hubschraubern versorgt.

Am nächsten Tag fuhren ein Teil der Gruppe auf den Speikboden und ein anderer Teil mit der Seilbahn von Steinhaus bis zum Klaussee, im Wandergebiet Klausberg. An den Hängen des Rauchkofels, genossen wir den Blick auf die Zillertaler Alpen. Von der Bergstation der Kabinenbahn Klausberg in Steinhaus führte der Weg (1.600 m Meereshöhe) an mehreren bewirtschafteten Almhütten, u.a. der Speck- und Schnapsalm, vorbei. Nach rund 1,5 Stunden Gehzeit (560 Höhenmeter) erreicht man den Klaussee (2.162 m), in dessen Wasser sich die Berggipfel spiegelten. Zurück ging es dann über das Bärental, einem Seitental des Ahrntal. Wir bewunderten eine traumhafte Alpenlandschaft mit Blick auf den eindrucksvollen Hauptkamm der Zillertaler Alpen. Und über allem thront der mächtige Hirbernock (3.010 m).

Ein besonderer Ausflug war der Besuch der Reinbach-Wasserfälle die im Tauferer Ahrntal, unweit von Sand in Taufers am Eingang zum Nationalpark Rieserferner-Ahrn, liegen. Sie zählen zu den höchsten Südtirols. Hier tosen gewaltige Wassermassen in die Tiefe. Die drei Wasserfälle sind ein eindrucksvolles Naturschauspiel, zwischen 10 und 42 m hoch, stürzen die Wassermassen in die Tiefe. Nach einer 40-minütigen Wanderung erreichten wir den Ausgangspunkt der Fly-Line.
Die Fly-Line ist eine Mischung aus Zip-Line und Achterbahn, wirkt aber aufgrund der geringen Geschwindigkeit wie eine Panaromafahrt. Sicher eingehängt in einen bequemen Sitzgurt glitten wir langsam, 850 m in die Tiefe. In weiten und engen Bahnen schwebten wir zwischen den Bäumen zum Tal hin und genossen die Wasserfälle aus der Vogelperspektive. 200 Höhenmeter werden dabei überwunden wie im Flug.

Die letzte Tour führte uns ans Ende des Ahrntales, nach Kasern.

Das Dörfchen Kasern ist fast schon hochalpin zu nennen, das kleine Ortszentrum liegt auf rund 1.600 m. Den Talschluss des Ahrntales bildet das bezaubernde Wallfahrtskirchlein Heilig Geist. Hier, am Fuße des Klockerkarkopfes, befindet sich laut der Grenzziehung von St. Germain der nördlichste Punkt Italiens.
Die Landschaft dieses Gebietes ist atemberaubenden schön. Vom Dorf aus war es nur ein kurzer Spaziergang zur ehemaligen Knappenkapelle Heilig Geist mitten im Naturpark Rieserferner-Ahrn.
Wohl einer der schönsten Wallfahrtsorte des Landes befindet sich am Ahrntaler Talschluss in Kasern. Die Heilig-Geist-Kirche diente einst als Knappenkirche für die Bergwerksleute des Prettauer Kupferbergwerks sowie als Schutz für Reisende, die über die Krimmler Tauern ins Pinzgau oder nach Salzburg wanderten.
Vor allem bekannt ist das Heilig-Geist-Kirchlein wegen des durchschossenen Kreuzes, um das sich eine Sage rankt. Das Kreuz stand ursprünglich am Prastmann-Hof. Ein Schütze, der auf dem Weg zum Preis-Schießen ins Pinzgau war, wollte noch einmal seine Zielsicherheit erproben und schoss drei Mal in frevelhafter Manier auf das Kreuz. Im Pinzgau hatte er Erfolg und ergatterte einen Stier als Preis, den er freudig nach Hause geleitete. Als die beiden aber am Kreuz vorbeikamen, wurde der Stier wild und tötete den Schützen. Heute führt der Kaserer Kreuzweg von Kasern zum besagten Kirchlein.

Nach 4 wunderschönen Tagen hieß es dann Abschied nehmen von der herrlichen Bergwelt. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto mit unseren überaus netten Wirtsleuten starteten wir in Richtung Heimat.

Der Abschluss der Wandertour war eine zünftige fränkische Brotzeit in der Brauerei Kraus in Hirschaid.

Bei allen Helfern und hier insbesondere bei den fleißigen Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäckern sowie unserem Busfahrer Willibald Grasser bedanken wir uns ganz herzlich.

Ein besonderer Dank gilt in erster Linie Erwin Daiminger und Sebastian Pfister für die gute Vorbereitung und Organisation der Bergfahrt. Ohne ihren Einsatz könnten wir nicht jedes Jahr ein anderes wunderschönes Fleckchen Erde entdecken.


Wie gewohnt treffen wir uns im Januar wieder für eine Rückschau und zugleich für eine Vorschau auf die Jubiläumstour 2023. Der genaue Termin – wahrscheinlich wieder am Mittwoch nach der Merkendorfer Kerwa - wird noch bekanntgegeben.


Alle interessierten Bergwanderer sind hierzu bereits jetzt herzlich eingeladen.

Manfred Gawert